Rutzen Amps
Rutzen Amplification? Nie gehört? Keine Panik, die deutsche Ampmanufaktur ist auch noch so jung, dass sie sich gerade erst zum heißen Geheimtipp gemausert hat. Das könnte sich allerdings schnell ändern, denn das The Beast Head beißt mächtig zu kann aber auch ganz sanft schnurren.
Gab es früher nur eine Handvoll
ernstzunehmender Ampfabrikate, so haben Gitarristen heute die Qual der
Wahl: Röhre oder Solid State, Hybrid oder Modeling, Top oder Combo,
Point-to-Point handverdrahtet oder industriell gefertigt? Was auch immer
man möchte, man bekommt es – ganz nach Bedarf und Anspruch. Als
erfahrener Gitarrist meint man dann, man hätte schon alles gesehen und
gehört, aber es gibt sie doch noch, die Perlen, die es zu entdecken gilt
– insbesondere, wenn man sich auf der Suche nach dem einen, dem
perfekten Sound befindet.
Wie so oft war auch in diesem Fall der
Auslöser der Tipp eines alten Bekannten: „Mann, du wirst mir das
wahrscheinlich nicht glauben, aber diesen Amp musst du gehört haben. Das
Teil ist der Hammer, ich bin mir sicher, der wird auch dich umhauen“
Alles klar, denkt man sich, warum nicht, anchecken schadet ja nichts.
Und ich bin eh immer interessiert, neue Geräte und Instrumente
auszuprobieren. Also, schnell Kontakt hergestellt zu Markus Rutzen, dem
Kopf hinter Rutzen Amplification und einen Test ausgemacht.
Wenig
später besucht Markus mich, und im Gepäck hat er „The Beast“. Und schon
beim Ausladen aus dem Auto wird klar: Mann, Mann, Mann, dass ist n
richtiger Brocken, ein echter Männer-Amp. Knapp 30 Kilo bringt das
Topteil auf die Waage, nochmal 50 Kilo die ebenfalls von Markus Rutzen
gefertigte 4-x-12“-Box, ganz klassisch ausgestattet mit Celestions
Vintage-30-Speakern – und erfreulicherweise auf Rollen. Also, ab mit dem
Halfstack in den Testraum und gleich die erste Begutachtung starten.
Alle
Achtung, beim The Beast Head wird durchgehend aus dem Vollen geschöpft.
Das Gehäuse des Tops besteht aus solidem 18 mm starkem Birkenmultiplex,
sämtliche Schalter, Potiknöpfe und Profile werden aus V2A-Edelstahl
gefertigt – das wirkt mehr als solide, das Teil ist gebaut wie der
sprichwörtliche Panzer. Auch die im Inneren verbauten Komponenten sind
nur vom Feinsten und mit Bedacht ausgewählt. Riesige Trafos,
handselektierte Röhren, und eine auf maximale Dynamik, Punch und reinste
Tonausbeute ausgelegte Schaltung – das verspricht viel. Also, ab an die
Steckdose.